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3. Tag laufend, Cizur Menor

Cizur Menor

Eine schreckliche Nacht liegt hinter uns. Die Herberge in Larrasoaña war grauenvoll, es war ein wahres Schnarchkonzert, dazu haben die Betten schon bei dem Gedanken ans Umdrehen geknarzt. Kurz vor 6 Uhr morgens erwachten dann die ersten Mit-Pilger und schienen jeden Gegenstand einzeln sitzenderweise in ihren Rucksack zu räumen. Dabei knarzte das Bett so bitterlich, dass es einem fast Tränen in die Augen trieb.

Heute bin ich bei dunklem, bedrohlichem Himmel alleine gestartet und habe die 15km nach Pamplona gut und gesund hinter mich gebracht. Der Weg wurde kurzfristig durch die bildhaft beigefügten Pferde unterbrochen, die zu umkurven aber nicht unmöglich war.

In Pamplona angekommen, habe ich mich mit L auf die übrigen 5km nach Cizur Menor gemacht, wo ich auch gerade sitze. In Pamplona haben mich die vielen Menschen, das Getümmel und der Krach schon fast überfordert – und das nach nur vier Tagen. Wie soll das nur weitergehen?

Eine angenehme, saubere Herberge mit einer wundervoll fürsorglichen Herbergsmutter haben wir in Cizur Menor gefunden, die geschundene Füße verarztet und sich sehr herzlich kümmert. Der Regen trübt die Stimmung nicht wirklich. Es gibt Alkohol, weiche und warme Betten, heiße Duschen und einen riesigen Garten mit Sitzgelegenheiten.

Altbekannte Gesichter sind auch zu sehen – man überholt sich mehrfach am Tag gegenseitig und verbringt die Abende angenehm miteinander – auch Caroline hat es wieder bis hierher geschafft. Um 20 uhr geht es in die Messe, ich bin sehr gespannt.

Die Muskeln feuern, keine Blase zu sehen, der Schlaf wird mich heute schnell heimholen. Morgen geht es dann nach Puenta la Reina, hoffentlich nicht in strömendem Regen – wobei, irgendwie gehört ja sowas auch dazu…

Allerliebste Grüße und Küsse an euch. Ich denke oft an euch, freue mich darauf, euch wieder zu sehen aber genieße jeden Tag und jeden selbst zurückgelegten Kilometer.

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  1. Liebe Denise! Super, dass Du soweit fit bist!!!!!!!!! Die harte Zeit wird aber erst kommen, deshalb war es schon gut, es langsam anzugehen. Hör auf Deinen Körper, aber ohne selber zu klagen. Motivieren Dich immer, und gerade in Augenblicken, wenn es einem dreckig geht, an Euren gesteckten Ziel. Wir denken ,Autosuggestion ist auf diesem Weg des öfteren gefragt. Kopf hoch und weiter. Genieße die Natur und das was Euch begegnet -schalte von der ganzen Körperlichen Belastung dadurch ein wenig ab und sage Dir : Womit habe ich soviel schönes verdient !!! Ganz liebe Grüße von M +D und drücken Dich , in der Hoffnung, dass es Dir hilft, weiter zu kommen.

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  2. Schön, da ergeht es Dir ja auch nicht besser: Da liest man vorher von den vielen Sehenswürdigkeiten der Städte – und wenn man dann da ist, nach herrlichen Stunden in der Stille der Natur, will man nur noch raus und weg und nichts mehr sehen. Außerdem: Nach Pamplona kommt man irgendwann mit der Reisegruppe aus dem Altersheim immer noch 😉

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