Nach meinem ersten Camino 2010 alleine und der wunderbaren Erfahrung des Caminos 2011 mit drei Herzensmenschen sollte es auch im Folgejahr 2012 noch einmal soweit sein. Zum einen hatte ich Chris mit dem Camino-Virus infiziert, dass er auch wieder dabei sein wollte, zum anderen hatte ich ja noch das Stück zwischen Burgos und Astorga, das ich zu Fuß bestreiten musste. Leider war es mir auf meinem Jakobsweg 2010 nicht vergönnt, die Meseta mit meinen da liebgewonnenen Freunden zu bestreiten, da ich nicht ausreichend Urlaub hatte, um den ganzen Weg auf einmal zu schaffen. Und da ich mir zu Beginn der damaligen Planung vorgenommen hatte, auf jeden Fall anzukommen, musste ich also leider ein Teilstück mit dem Bus zurück legen. Und da passte die Mesata einfach am besten. Rückblickend war diese Busfahrt eine fürchterliche Erfahrung: Zum einen musste ich meine Freunde verlassen, zum anderen kamen Herz und Kopf nicht damit klar, so schnell unterwegs zu sein – eine Wegstrecke, für die ich Tage zu Fuß benötige einfach so in wenigen Minuten zu schaffen – das was irgendwie falsch. Zumal der Camino eine ganze Zeit lang entlang der Straße ging, auf der wir fuhren, sodass ich jede Menge Pilgervolk durch das Fenster sehen konnte und mich damit noch trauriger fühlte. Nichtsdestotrotz war es eine Erfahrung, die einfach zu diesem Camino gehörte, und wieder gesehen habe ich meine Freunde ja auch sehr schnell wieder!
Nun also ging es 2012 in Burgos für Chris und mich los: In der Stadt, die wir im Vorjahr bei 43 °C verlassen und nun mit einem Flug nach Madrid und einer Busfahrt ziemlich bequem erreicht hatten. Chris und ich haben uns schon im Vorjahr gut verstanden auf dem Weg (vorher ja sowieso schon) und konnten uns wieder schnell in unser unterschiedliches Lauftempo einpendeln. Nichts wäre schlimmer gewesen, als eine schwelende Unzufriedenheit, nur weil der eine auf den anderen warten muss.
Gebloggt habe ich auf diesem Camino nicht – wenn ich heute (2015) so darüber nachdenke, weiß ich gar nicht so recht weshalb und ärgere mich auch ein wenig darüber. Gerne würde ich die Texte jetzt noch einmal lesen und mich wieder dorthin denken, wie ich es mit den anderen desöfteren mache.