In diesem Jahr sind es fünf Jahre, seit ich meine ersten Schritte auf den Camino de Santiago gemacht habe und von einem Virus infiziert wurde, das in dieser Form nur nachvollziehen kann, wer selbst den Camino schon gegangen, alle Erfahrungen gemacht und Gefühle durchlebt hat, die hier so einzigartig sind.

Meinem ersten Camino 2010 von Roncesvalles nach Santiago de Compostela folgte im direkten Jahr darauf mein zweiter Camino (-Teil) mit Manu, Chris und André von Saint-Jean-Pied-de-Port bis Burgos, der unterschiedlicher nicht sein konnte zum Jahr davor aber dennoch eine wunderbare Erfahrung war. Den Camino mit drei Herzensmenschen gehen zu dürfen war etwas ganz Besonderes und ich bin heute noch dankbar dafür – so habe ich seitdem in meinem direkten Umfeld Menschen, die zumindest ansatzweise verstehen können, was mich mit dem Camino verbindet, was mich beim Gedanken daran bewegt und was mich so verändert und berührt hat.

Und wieder dauerte es nicht einmal ein ganzes Jahr, bis ich wieder den Weg unter meinen Füßen spüren durfte: Mein dritter Camino (-Teil), diesmal in Begleitung von Chris von Burgos nach León. Abermals anders als im Jahr zuvor waren diese Kilometer gemeinsam mit jemanden, mit dem ich ganz sicher immer wieder auf dem Weg und anderen Situationen des Lebens klar kommen werde, da wir gelernt haben, nebeneinander zu laufen, ohne uns gegenseitig zu stressen, zu hetzen oder zu bedrängen. Ein Miteinander und ein Nebeneinander – besser lässt sich der Camino für Außenstehende wohl nicht erklären.

Nun sind es ziemlich genau drei Jahre seit dem letzten Aufbruch her, wenn es mich wieder an nach Nord-Spanien zieht. Diesmal allerdings nicht auf den klassischen Camino Francés, sondern auf den Camino de la Costa, auf den Küstenweg, den ursprünglichsten aller Caminos. Auch werde ich diesmal wieder alleine unterwegs sein. Eine Entscheidung, die ich bewusst so getroffen habe, auch wenn manch einer im persönlichen Dunstkreis den Kopf darüber schüttelt. Ich merke, dass ich das brauche. Wieder allein mit mir sein. Mich fordern. Keine Ablenkung spüren. Kopf und Herz frei bekommen. Und wieder ein bißchen mehr fokussieren.

Der Plan ist, nach Santander zu fliegen, mit Bus und Bahn über San Sebastian und Bilbao nach Irun zu kommen, um von dort wieder mindestens bis Santander zu laufen. Vielleicht wird es weiter, vielleicht auch nicht. Das wird sich dann zeigen.

Rund 400km in 2 Wochen im Juni 2015. Seid dabei und begleitet mich!

Vorbereitendes:

• Vorfreude und Gedankenspiele
• Camino Playlist – über Namen, Lieder und Menschen.
• Tartelettes de Santiago – Einstimmung und Geburtstag
• Vorbereitung auf den Jakobsweg: Die Ausrüstung.
• Vorbereitung auf den Jakobsweg: Das Training.
• Vorbereitung auf den Jakobsweg: Die Planung und der Kopf.
• Camino Sehnsucht
• Alleine auf dem Jakobsweg
• Technik auf dem Camino
• Alltagsausbruch als Geschenk
• Camino-Countdown: Dabei sein ist alles
• Der Camino – not Everybody’s Darling
• Der Camino ist nicht das Glücksbärchi-Land
• Die Packliste
• Warum bloggst Du?
• Der Camino ist wie das Leben
• Der Camino und seine Begegnungen

Camino de la Costa:

• Tag 1: Der Camino beginnt
• Tag 2: Boom-Boom-Pilger und traumhafte Aussichten
• Tag 3: Eigentlich zu viel und trotzdem gut
• Tag 4: Der Schmerz ist auch ein Begleiter
• Tag 5 Manchmal ist die lange Route die bessere Entscheidung
• Tag 6: Gemeinsam ist man weniger alleine
• Tag 7: Wenn der Körper weiß, was tun muss
• Tag 8: The beer is near!
• Tag 9: Verabschiedungen auf dem Camino
• Tag 10: Tag der Prüfungen
• Tag 11: Es tut nicht mehr so weh
• Tag 12: Wenn man die richtigen Prioritäten setzt
• Tag 13: Gemeinsam kann man auch mal Verbotenes tun
• Tag 14: Man muss auch mal schlendern können
• Tag 15: “Hilfe annehmen” kann auch eine Prüfung sein
• Tag 16: Um auftauchen zu können, muss man erst einmal untergehen
• Tag 17: Die Zeit lässt sich nicht anhalten
• Tag 18: Der Weg ist noch nicht zu Ende

Zwischendrin:

• Wo ist Minion Tim?
• Den Pfeilen und dem Herzen folgen

Camino a Fisterra & Muxía:

• Tag 1: Zu viele Pläne sind nicht gut
• Tag 2: Alles ist eine Prüfung
• Tag 3: Im Vermissen steckt ganz viel Liebe
• Tag 4: Gleichklang ist Glück
• Tag 5: Gemeinsam bis ans Ende der Welt
• Tag 6: Wenn sich der Körper sperrt und man trotzdem weiter geht
• Tag 7: Über zufällige Begegnungen und gute Abschiede

Danach:

• Was von Camino bleibt
• Liebe auf dem Jakobsweg
• Camino Hochzeit