Laufen, Essen, Trinken, Schlafen. Und von Neuem.
Im Grund ist damit alles gesagt, was der Camino beinhaltet. Die Einfachheit des Tagesablaufs, die wenigen Dinge, die man zum Leben braucht und die Freiheit im Kopf – auf dem Jakobsweg reduziert sich vieles auf ein Minimum und man lernt schnell, dass es wirklich nicht mehr braucht, um glücklich zu sein. Das nächste Bett ist im Idealfall da, wo die Beine aufgeben und das Tagesziel erreicht ist.
Keine Planung, einfach machen.
Alles wird gut.
The Camino provides.

Bei einem Camino mit Kindern sieht das aber schon anders aus. Klar, man kann auch einfach drauf los ziehen und mit guten Gedanken auf einen guten Ausgang – sprich auf freie Betten hoffen. Der ein oder andere ist dafür geschaffen und in der Vorbereitung haben wir auch oft gelesen, dass Familien mit Kindern ihren Camino so bewerkstelligen. Für uns wäre das allerdings nichts gewesen, weder in der Planung, noch im Rückblick.

Da es immer noch nicht viele Information über den Camino mit Kindern gibt, aber doch immer mehr (zukünftige) Pilger hierzu recherchieren, möchten wir gerne unsere Planung offenlegen und über die Unterkünfte schreiben, die wir genutzt haben. First of all: Wir wollten unseren Kindern so viel Albergue-Feeling schenken wie nur möglich, also nicht ausschließlich in Pensionen oder Hotels schlafen. Allerdings wollten wir auch nicht in großen Schlafsälen nächtigen – zum einen hätten wir wohl nicht richtig zur Ruhe kommen können, zum anderen wollten wir die übrigen Pilger nicht mit nächtlichen Albträumen vom wohlverdienten Schlaf abhalten.

Aus diesem Grund haben wir Herbergen mit Familien-, Vierer- oder zwei Doppelzimmer gewählt und haben diese im Vorfeld reserviert. Ich habe die Herbergen allesamt schon früh in unserer Planung kontaktiert, spätestens, als uns im Dezember schon ein Viererzimmer vor der Nase weggeschnappt wurde war klar, dass wir nicht die Einzigen sein sollten. Im Rückblick kann ich sagen, dass es die richtige Wahl war – nicht selten haben wir Pilger gesehen, die am späten Nachmittag noch Betten gesucht haben und zu dem Zeitpunkt schon einige Herbergen abgeklappert hatten. Zu Beginn unseres Caminos 2023 schallten auch die ersten Nachrichten über eine überfüllte Herberge in Roncesvalles durch die Kanäle. Wer schon einmal dort war, weiß, wie groß die Albergue ist. Und wenn die schon Completo ist (und man nach der Pyrenäen-Überquerung noch weiter laufen muss, um einen Schlafplatz zu finden), ist klar, wie viele Menschen aktuell unterwegs sind.

Und so haben wir bis auf die einen Übernachtung im Hotel in Cee (weil wir hier spontan umgeplant und nicht anderes mehr gefunden haben) ausschließlich in Pilgerunterkünften geschlafen. Wir hatten mal mehr, mal weniger intensiven Kontakt zu Mitpilgern, aber ein Abenteuer und großartiges Erlebnis war es immer! Leider habe ich nicht von allen Zimmern Fotos gemacht, ein paar sind es aber dennoch. Alle hier genannten Unterkünfte können wir uneingeschränkt empfehlen. Die Menschen dort waren freundlich, die Zimmer immer sauber. Im Durchschnitt haben wir 74€ pro Nacht bezahlt, was bei vier vollzahlenden Personen vollkommen ok ist, zumal wie meist sogar ein privates Bad im Zimmer hatten. Wir wurden durchweg freundlichst, wenn nicht sogar überschwänglich begrüßt und behandelt und die Räubertöchter waren überall, wie sowieso auf dem Camino, echte Superstars.

Habt ihr auch in einer der genannten Unterkünfte geschlafen oder habt ihr andere Erfahrungen gemacht? Seid ihr auch auf dem Camino mit Kindern gewesen und habt noch andere tolle Unterkunft-Tipps? Wir freuen euch über eure Nachricht und bis dahin: Buen Camino!