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15. Tag laufend, Ponferrada

Cruz de Ferro

Nach einer nicht ganz so angenehmen Nacht ging es recht früh in Foncebadón los, ich wollte unbedingt den Sonnenaufgang am Cruz de Ferro erleben. Doch als ich das Dorf verließ, war der Himmel schon so rot-getränkt, dass mir vor Freude die Tränen in den Augen standen. Wenn das kein spiritueller Moment war, dann weiß ich es auch nicht. Ich habe noch nie so etwas Schönes gesehen, und es wurde immer schöner…

Da ich mich am Vortag bis ins Geisterdorf getrieben hatte, lagen nur 2km vor mir bis zum Cruz de Ferro. Der Anstieg war angenehm zum Warmlaufen, doch war das Kreuz auf den ersten Blick etwas enttäuschend. Ich wusste nicht, dass es direkt an einer Strasse liegt. Dann bin ich aber umhergelaufen, habe mir die Hinterlassenschaften angsehen, habe mich natürlich auch fotografieren lassen, und schon hatte ich an dem Ort ein ganz anderes Gefühl.

Bin dann auch noch ne Viertel Stunde sitzen geblieben, habe alle davon ziehen lassen und konnte die Stille und die tolle Morgensonne genießen. Bis nach Manjarin bin ich dann größtenteils alleine gelaufen, was total toll war in dieser Stille. So unbekannt und doch so geliebt.

In Manjarin lebt Tomas, der 1993 nach Santiago gehen wollte, sich aber dazu entschieden hat, dort zu bleiben und den Pilgern ganz im Sinne der Tempelritter zu helfen.

Es wurde dann später wieder ganz schön warm, allerdings haben mich mehr meine Knie und mein linker ‘Vorderfuß’ beschäftigt, der Abstieg von fast 1.500 m auf etwa 600 war ganz schön anstrengend.

Ich bin dann nach knapp vier anstrengenden Kilometern der Straße entlang in Ponferrada angekommen und hatte eigentlich vor, mir ein Einzelzimmer zu nehmen. Bin dann etwa eine halbe Stunde durch die Stadt geirrt und habe nichts gefunden, also bin ich doch in die kirchliche (einzige) Alberge der Stadt gestolpert, Knie und Fuß waren auch sehr dankbar dafür. Jetzt habe ich erst mal gebloggt, bevor ich mir die Templerburg ansehe, etwas zu essen suche (habe große Lust auf was Ungesundes) und vielleicht ein bißchen Fußball heute Abend zu sehen bekomme.

Ich wünsch euch allen was, fühlt euch gedrückt und lieb gehabt!

6 Kommentare

  1. Hallo Schnucki,

    endlich habe ich den link gefunden oder besser gelesen um Kommentare zu verfassen. Ich bin sehr beeindruckt. Eine richtig geile Aktion die Du da machst. Hut ab. Ich freue mich auf den gezelligen Diaabend mit pers. Erläuterungen.

    Wann bist Du wieder hier ?

    Allerliebste Grüsse

    Chris

    P.S.
    Och jetzt son Nogger könnte einiges.

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  2. Hallo Denise,

    bisher habe ich die Stimmung auf den Fotos von Foncebadón immer als bedrückend und etwas beängstigend empfunden. Deine Fotos lassen die ‘Stadt’ in einem ganz anderen Licht erscheinen, was mich sehr erleichtert 🙂

    Begleite dich in Gedanken auf deinem Weg und lese, wie so viele andere, deine Berichte mit Spannung und großer Freude.

    Buen Camino
    Anna*

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  3. Hallo Süsse,
    ich finde deine Fotos auch fantastisch aber das weißt du ja!
    Habe heute festgestellt, dass es “nur” noch 14 Tage sind, bis wir uns wieder sehen. *freu*

    Viel Spaß noch!
    Klaus

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  4. Ola Denise ! Die Vielfalt der Natur erfährt man nur im persönliche Erlebnis – in der Nähe zu dieser , in seiner Gawaltigkeit und Sanftheit , in der Bosheit einen ALLES abzuringen und letztendlich trotzdem glücklich zu sein. Deine Bilder sind Spitze und krönen jeden Tag der hinter Dir liegt. Lt. Karte müßte nun das letzte Drittel angebrochen sein – glücklich, dass man schon so weit gekommen ist – traurig, dass das Ziel naht !?!? Wir wünschen Dir nochmals und immer wider eine wunderschöne Zeit, traumhafte Erlebnisse und viele erfüllende Begegnungen in jeder Hinsicht. Wir denken an Dich ! M +D-

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    • Nach dem heutigen Tag bin ich nur froh, in meinem Doppel-als-Einzelzimmer zu liegen. Ja, irgendwie traurig, dass die Hälfte der Zeit schon rum ist und “nur noch” 170km vor mir liegen… Aber der Camino ist in Santiago noch nicht zu Ende! Er beginnt dort erst. Und so sehe ich auch bald euch alle und meine Franzosen wieder… Liebste Grüße

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