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Tag 7: Tschu tschu wa den Berg hinauf

Heute haben Simone Sommerland, Rolf Zuckowski und andere dafür gesorgt, dass wir es den O Cebreiro hinauf geschafft haben mit singenden und tanzenden Räubertöchtern. Von der Jahresuhr, die niemals still steht über Stups den kleinen Osterhasen bis hin zu tschu tschu wah, dem Körperteilblues und dem Krokodil vom Nil – mit dem einen oder anderen Ohrwurm werden wir wohl einschlafen müssen.

Wir starten in Las Herrerias gemeinsam mit Bernhard, unsere Wege trennen sich aber schon bald, als sich Fußgänger- und Fahrradweg teilen. Der Weg zum O Cebreiro hinauf ist für den Croozer unmöglich zu bewältigen, weshalb wir uns schon in der Vorbereitung auf diesen Camino für den Radfahrweg und somit die Straße entschieden haben. Diese geht stetig und schon merklich nach oben, vereinzelt überholen uns Bicigrinos, die uns oft „Animo!“ und „Let’s Go!“ zurufen. Ein paar Schoko- und Traubenzuckerpausen legen wir ein und bald trällert die Playlist der 100 beliebtesten Kindergartenlieder aus dem Handy. Die Räubertöchter denken somit gar nicht mehr so doll an die Straße und singen und hüpfen und tanzen was das Zeug hält.

Die letzten Meter bis La Laguna haben es noch einmal in sich, eine Verschnaufpause und Abkühlung an einem Brunnen weckt Reserven bei allen. Als wir im kleinen Ort um die Ecke kommen und auf die ersehnte Bar zulaufen, beginnt plötzlich eine Tisch von 15 Pilgern zu klatschen und beglückwünscht uns, aber vor allem die Mini-Pilgerinnen für ihre Anstrengungen und dass sie es geschafft haben. Sie werden natürlich mit einem Eis belohnt und mit dem für uns doch recht seltenen Anblick, wie eine Herde Kühe durchs Dorf getrieben wird.

Die letzten drei Kilometer schaffen wir dann auch noch – allerdings getrennt. Mama geht mit den Räubertöchtern den Fußweg entlang, Papa schiebt den Croozer über die sicherer Straße, die aber auch nur 20 Meter entfernt liegt. Wir überschreiten die Grenze zwischen den Provinzen Kastilien & Leon und Galizien und kommen auch bald in O Cebreiro an. Schuhe aus, Crocs an, Ankommensgetränke, Mittagessen und dann entdecken wir Herberge & Dorf. Wir sind ein bisschen überfordert mit der großen Zahl Touristen, aber ist halt Sonntag.

Es dauert nicht lang bis alle ins Bett fallen. Morgen gehts bergab. Wir müssen ausgeschlafen sein.

Ach ja: heute haben wir die ersten 100km geknackt! 🎉

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