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Tag 9: das war zu viel des Guten

Das war eine Nacht mit wenig Schlaf: die Räubertöchter hatten im Traum gehörig was zu verarbeiten und schon kurz vor 4 Uhr haben die ersten nicht sehr sozialen Mitpilger ihr Unwesen in der Herberge getrieben. Wir hatten zwar ein 4-Bett-Zimmer für uns, allerdings „oben offen“ – die Geräusche der angeworfenen Mikrowelle, Tütengeraschel und Nicht-Flüstern hat sich wunderbar in jeden Schlafraum getragen. Na was soll’s. Wer braucht schon Schlaf. Auf geht’s!

Ein kurzes Frühstück erlauben wir uns – Kaffee braucht’s nach der Nacht auf jeden Fall! Wir treffen kurz noch Ingelise, die sich ein ausgiebiges Frühstück gönnt und brechen auf. Der Weg bietet hier 2 Alternativen: wer länger unterwegs sein und im Kloster Samos übernachten möchte, geht nach links. Alle andern nach rechts. So auch wir.

Knackige Anstiege wechseln sich mit herrlichen Waldwegen ab – die Waden werden wach und die Räubertöchter zeigen schon am frühen Morgen, was sie können. Der berühmte Pilgerbrunnen lädt zu einer Frühstückspause ein, die jäh von einer Gruppe italienischer Pilger unterbrochen wird. Sie fragen nach Fotos und Selfies, ganz egal ob wir grad ein Brot im Mund haben oder nicht. So gerne wir gemeinsame Fotos machen, so unangenehm wird es manches Mal. Leider kommt es immer öfter vor, dass wir ungefragt fotografiert oder gefilmt werden und auch wirklich dazwischen gehen müssen.

Für den Abstieg und eine Umgehung wählen wir abermals die Fahrradstrecke und erfahren später, dass das genau richtig war. Oft schon haben wir so zwar ein paar Kilometer mehr zurück gelegt sind aber sicher mit dem Croozer voran gekommen. Besser so. abermals werden wir ungefragt fotografiert und nach einer diesmal recht barschen Ansage bleiben die Handys auch weg. Man kann ja wenigstens fragen – aber so gehts ja nicht!

Die letzte Strecke nach Sarria zieht sich – wieder mal so eine Stadt, die man ewig lange sieht, sie aber einfach nicht näher kommen mag. Doch wir schaffen es endlich, gönnen uns eine kleine Lunchpause an alter Wirkungsstätte: hier war ich 2010 schon einmal. Es ist lecker und mittlerweile ganz schön warm und wir kommen kaum hoch – uns stehen aber noch 4 km bis Barbadelo bevor.

Wir reißen uns los und machen uns auf den Weg – nach einem Wegstück durch den Wald, an Bahngleisen entlang und über Felder stehen wir vor der Herausforderung des Tages, die uns ganz schön in die Knie zwingt – vor allem Gert. Der Aufstieg ist nach den Kilometern, die wir schon in den Beinen haben nicht ohne und die Hitze tut ihr Übriges.

Aber auch das schaffen wir uns belohnen uns ins Barbadelo mit kühlem Getränk und einem Abstecher in den eisekalten Pool. Die Herberge in Barbadelo ist ein Traum, das Essen super und der Pool erst: Das musste sein!

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  1. I saw you today and, with your permission, took pictures of your delightful children. I promise not to post them on SM.

    I how your camino goes well.

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